Warum ich kurz davor bin, an das „Neue Testament“ zu glauben.

Seit etwa meinem 15. Lebensjahr interessiere ich mich für die Frage aller Fragen nach dem Wie und dem Warum. Die folgenden fünf Punkte sind das Fazit dieser gefühlt ewigen Neugier und einer in den letzten zwei Jahrzehnten intensivierten „Reise“ durch zahlreiche wissenschaftliche Bereiche.

  1. Verschiedene Disziplinen der Wissenschaft haben zweifellos gezeigt, dass das Universum einen Beginn gehabt haben muss: Den sogenannten „Big Bang“. Wenn aber Raum, Zeit und Materie einen Anfang haben, dann muss es eine Ursache geben, warum sie entstanden sind. Und dieser Grund muss logischerweise außerhalb von Raum, Zeit und Materie existieren. „Gott“ ist eine mögliche Bezeichnung für eine solche schöpferische Ursache.  
  2. Abiogenese, die Entstehung von Leben aus unbelebter Materie, ist unmöglich. Schon ganz zu Anfang eines potenziellen „Zufallsprozesses“ schließen alleine die Kombinationsmöglichkeiten bei der Zusammensetzung von Aminosäuren, um überhaupt die notwendigen Grundbausteine „Proteine“ entstehen zu lassen, eine zufällige Entstehung absolut aus. (Beispiel hier!) Es ist das „Henne-Ei“-Problem: Proteine entstehen nur in lebenden Zellen – aber lebende Zellen brauchen zur Entstehung Proteine.
  3. Die moderne Evolutionstheorie in den Fußstapfen von Darwin ist mittlerweile mehr als eine Erklärung schuldig, wie die unfassbar hochkomplexen und diversen Systeme der Lebewesen rein zufällig durch Mutationen und Selektionen entstanden sein sollen. Denn mehr als eine reine Behauptung ist das längst nicht mehr, nachdem u. a. die DNA und die fantastische Komplexität einer einzelnen Zelle erkannt wurden. Darwin selbst hat das in seinem berühmten Buch entsprechend formuliert. Zudem ist es bis heute nicht gelungen, die Evolution einer Art in eine vollkommen andere auch nur theoretisch-schriftlich in kleinen Schritten zu formulieren.

    Wenn es aber kein Zufall sein kann, was kann dann die Ursache dafür sein, dass es das Universum und unseren Planeten samt seinen Lebewesen gibt?

  4. Die jahrzehntelange Forschung über Nahtoderfahrungen und damit verwandte menschliche Erlebnisse (sowie einige eigene Erfahrungen) weisen auf eine Art Bewusstseinsebene hin, die außerhalb unserer körperlichen Begrenzungen liegt. Die alte Frage, ob es eine „Seele“ gibt, wie es gerne formuliert wird, muss nach diesen Erkenntnissen mit „Ja“ beantwortet werden.
  5. Die historischen Belege für die Authentizität von Jesus Christus sind überwältigend und in ihrer Vielzahl und zeitlichen Nähe mit keiner anderen historischen Figur auch nur ansatzweise zu vergleichen. Die dokumentierten Augenzeugenberichte über die Auferstehung und die Tatsache, dass die ersten Christen für ihren Glauben schreckliche Qualen und Tode in Kauf genommen haben – was sie sicher nicht getan hätten, wenn Jesus nur ein liebenswerter Zeitgenosse gewesen wäre –, deutet darauf hin, dass die Ursache von Raum, Zeit, Materie und Leben möglicherweise wirklich inkarnierte. Und dass jemand, der die Komplexität unserer Welt erschaffen konnte, kein Problem damit hat, Wunder wie eine „Auferstehung“ geschehen zu lassen, liegt auf der Hand. Gott existiert also möglicherweise tatsächlich, denn er ist im Rahmen der genannten Erkenntnisse eine durchaus plausible Erklärung.

    Zudem ist das, was aus dem Christentum folgt, so charmant wie einzigartig: Es ist im Alltag nicht notwendig, bestimmte Rituale oder Vorschriften zu befolgen, um Gott zu gefallen, so wie es in Religionen wie dem Islam oder dem Judentum für nötig erklärt wird. Auch müssen wir nicht (mehr) frei von Sünde sein, denn das ist aufgrund unser aller Schwächen sowieso für niemanden möglich. Gott selbst aber hat durch Jesus‘ Leben – und vor allem: Sterben – die universelle Vergebung für alle Menschen gebracht. Die Liebe ist es nämlich, die im Zentrum des reinen Christentums steht. Wenn alle Menschen einzig „die goldene Regel“ umsetzen würden, die im Zusammenhang mit Jesus` Bergpredigt bekannt geworden ist, dann wäre unser Planet vermutlich nahe daran, das sprichwörtliche Paradies auf Erden zu sein: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu“ ist die schöne umgangssprachliche Formulierung dazu.