Ein schönes Plädoyer für eine andere, eine „alte“ Universität

Ich habe 1983 mein Abi gemacht, dann bis Ende 1984 Bundeswehr und dann erstmal nur Sachen, auf die ich Bock hatte: Anzeigenblatt, Veranstaltungsagentur, Jobs, abhängen. Bis ich dann im WS 1988 mit meinem Wiwi-Studium angefangen und es im Frühjahr 1992 als Diplom-Kaufmann beendet habe. Da war ich dann schon 28 Jahre. Heute gibt es G8 und verschulte Bachelor- und Masterstudiengänge, die Absolventen schon mit plusminus 20 ausspucken können. Was soll dat, fragt sich der Junge aus dem Ruhrgebiet? Hat das Humboldtsche Bildungsideal und hat unser deutsches Schul- und Universitätssystem nicht über Jahrhunderte allergrößte Köpfe hervorgebracht? Warum mussten wir uns dem angelsächsischen Bildungswesen angleichen? Keine Ahnung, aber ich finde es nicht wirklich großartig. Die Kinder an den Gymnasien müssen noch mehr plackern, weil sie ein Jahr weniger haben, um den gleichen Stoff zu lernen. Studieren ist heute viel weniger als früher auch ein Lernen für’s Leben. Vielleicht gibt’s ja wenigstens bald wieder G9 (würde mich für meine Kinder freuen) und auch ein Einsehen bezüglich der Studiengänge.

Als ich Mitte 1988 mit mittlerweile schon (!) 24 Jahren den Entschluss fasste, endlich (m)ein Studium zu beginnen, da fand ich folgenden Artikel in der „Welt“, den ich so großartig fand, dass ich ihn in meinen Uni-„Verwaltungsordner“ klebte – als „mein“ Prinzip – und in dem er bis heute klebt. Zeit, ihn mal wieder ans Licht zu lassen, denn er ist heute als Anregung vielleicht aktueller denn je: Ein schönes Plädoyer für die „alte“ Universität und das „alte“ Studieren.

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